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Was machen die Nürnberger, wenn der DHL-Bote die Hochzeitstorte bringt, wenn nebenan niemand zuhause ist? Jeder Zweite hat einfach keine Lust, das Paket für die Nachbarin anzunehmen. Sagt das nur etwas über die Statistik aus?
Der Wunsch der Nürnberger Innenstädter nach Kontakt zu ihren Mitmenschen ist groß – so heißt es nach einer repräsentativen Studie der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Technischen Hochschule Nürnberg. 90 Prozent der Nürnberger leben (sehr) gerne in ihrer Nachbarschaft, dennoch fehlen ihnen Aktivitäten und Treffpunkte, um auf Dauer in Kontakt zu kommen. Ein Wunsch, der wohl bei vielen nur ein Wunsch bleibt.
Die Hilfsbereitschaft ist aber zumindest höher als erwartet. Das gibt Anlass zur Beruhigung: Nürnberger sind soziale Wesen, die ihre Mitmenschen unterstützen möchten, der Wille ist da – eigentlich. Uneigentlich wollen sie baldmöglichst wieder ihre Ruhe haben. Bestellen, zahlen, annehmen: Die Unverbindlichkeit professioneller 24/7-Lieferdienste und Online Services ist zu verlockend, anstatt den Fuß vor die eigene Haustüre zu setzen und den Klingelknopf in unmittelbarer Reichweite zu betätigen.
Der Nachbar könnte zum persönlichen Alltagshelden werden – und dann auch noch Gegenleistung erwarten. Aber in manchen Lebenssituationen kann man leider nicht alleine vor der eigenen Tür kehren. Nachbarn sind über, neben und unter uns – doch kann man das nicht auch über die Planeten unseres Sonnensystems sagen? Geballte Lebenserfahrung aus allen Himmelsrichtungen. Unterstützung an jeder Ecke, zum Greifen nahe.
Doch jeder zweite Nürnberg denkt sich: „Dann lieber die Hochzeitstorte selbst backen und hoffen, dass man genügend Eier im Kühlschrank hat…!“